Die Schellenschmiede von Peter Preisig liegt abgelegen im schönen Marstal, nördlich von Gossau. Zu Beginn der rund eineinhalbstündigen Führung wurde uns gesagt, dass das Schellenschmiede-Handwerk zu den austerbenden Berufsgattungen gehört und er einer der letzten Schweizer Schellenschmiede sei. Nicht zu Unrecht schwingte eine gute Portion Stolz in seiner Stimme mit.
Die Führung begann dann mit einer Erklärung der Brenneigenschaften der verschiedenen Kohlearten. Je nach Vorgang musste eine andere Temperatur erreicht werden, damit die Schelle geschmiedet werden konnte und den richtigen Klang erhielt. Diesen zu erhalten, sei gar nicht einfach, wurde uns erklärt. Mitunter entscheidend sind die Dicke und Grösse des verwendeten Metalls.
An einer Vorführ-Schelle zeigte uns Peter Preisig im Anschluss, wie eine flaches Stück Metall in Form gebracht werden muss. Dies ist Knochenarbeit. Weil das glühende Metall rasch abkühlt, musste es immer wieder im Glutofen erhitzt werden. Dieser Vorgang braucht Kraft und Zeit. In einem Selbstversuch durfte Ruth Schäfler mitschmieden und die kräftezehrende Arbeit am eigenen Leib erfahren.
Nachdem die Schelle in Form gebracht wurde, erhielt sie ihre Feuervermessingung. Da der Vermessingungs-Vorgang aus Zeitgründen nicht gezeigt werden kann (das Vermessingen dauert mehrere Stunden), erklärte uns Peter Preisig anhand gelungener und weniger gelungener Schellen, weshalb dies der spannenste Schrittt ist. Ob die Vermessingung gelungen ist und die Schelle den gewünschten Klang erhielt, erfährt man erst, nachdem die Schelle aus einer Umhüllung aus Ton und Lehm befreit wurde.
Die Führung wurde mit einem geselligen Apéro beendet.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Peter Preisig für diesen kurzweiligen Abend!